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Kohlendioxid

CO<sub>2</sub>-Ampel

Der Einsatz einer CO2-Ampel, die auf eine erhöhte CO2-Konzentration hinweist, kann zum Optimieren der Lüftung hilfreich sein.

Kohlendioxid (CO2) ist ein nicht reizendes, geruch- und farbloses Gas. In Innenräumen ist die wesentliche Quelle für CO2 die vom Menschen ausgeatmete Luft. Weitere Quellen in Innenräumen sind das Rauchen und offene Flammen (zum Beispiel Kerzenabbrand). CO2 kann sich in der Raumluft anreichern. Dies hängt ab von der Raumgröße, der Personenzahl, den Aktivitäten im Raum und der Luftwechselrate. In Räumen, in denen sich viele Personen aufhalten oder in relativ kleinen Räumen, erhöht sich die CO2-Konzentration daher ohne angemessene Lüftung sehr schnell. Häufig ist das in Schulräumen, Großraumbüros oder Verkehrsmitteln der Fall. Eine Anreicherung ist aber auch bei wenigen Personen im Raum möglich, wenn aufgrund einer luftdichten Bauweise die Luftwechselrate zu gering ist.

CO2 regelt über Rezeptoren die Atmung. Bei einer deutlich erhöhten Konzentration steigen deshalb die Atemfrequenz und das Atemvolumen an. CO2-Konzentrationen im Bereich von 1000 bis 2000 ppm (ppm = Parts per Million; entspricht zum Beispiel 1 Liter auf 1000 Kubikmeter) in Innenräumen bewirken eine verringerte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Ein weiterer Effekt ist, dass sich das allgemeine Wohlbefinden der Raumnutzenden vermindert. Bereits ab 1000 ppm CO2 ist mit etwa 20 % unzufriedenen Personen zu rechnen.

CO2 gilt zudem seit über 150 Jahren als ein Indikator für die Luftqualität bzw. die Lüftungssituation in Innenräumen. Bei unzureichender Lüftung ist davon auszugehen, dass sich auch andere biologische und chemische Stoffe in der Raumluft anreichern.

Zur Beurteilung der Luftqualität in Innenräumen liegen gesundheitlich-hygienische Leitwerte des Ausschusses für Innenraumrichtwerte (AIR) am Umweltbundesamt vor. Danach gelten Konzentrationen unter 1000 ppm CO2 in der Raumluft als unbedenklich, zwischen 1000 und 2000 ppm als auffällig und über 2000 ppm als inakzeptabel. Bei Überschreitung einer Konzentration von 1000 ppm soll das Lüftungsverhalten geprüft und verbessert werden. Bei Überschreitung von 2000 ppm sollen zusätzlich die Belüftungsmöglichkeiten des Raumes geprüft und eventuell weitere Maßnahmen in Betracht gezogen werden.

Für Räume mit einer raumlufttechnischen Anlage gibt es eine 4-stufige Einteilung der Raumluftqualität anhand der CO2-Konzentration gegenüber der Außenluft nach der Norm EN 16798-3 „Lüftung von Nichtwohngebäuden - Leistungsanforderungen an Lüftungs- und Klimaanlagen und Raumkühlsysteme“. Demzufolge haben Räume mit einer absoluten CO2-Konzentration über 800 bis 1000 ppm eine mittlere Luftqualität.

Insgesamt empfiehlt sich möglichst schon vor dem Erreichen einer CO2-Konzentration von 1000 ppm zu lüften, in Räumen mit hoher Personenzahl bereits vor dem Nutzungsbeginn. Sofern eine Erhöhung der Lüftungsfrequenz nicht ausreicht, sind weitere organisatorische, lüftungstechnische oder bauliche Maßnahmen erforderlich. In Schulen kann beispielsweise durch Hygienepläne mit festen Regelungen zur Lüftung oder durch Einbau mechanischer Fensterlüftungen für frische Luft gesorgt werden. Fallen Räume mit einer Lüftungsanlage wiederholt durch „schlechte“ Luft auf, ist daran zu denken, dass die Anlage nicht optimal eingestellt sein kann oder zum Beispiel zwischenzeitlich die Personenzahl nicht mehr der vorgesehenen Nutzung entspricht.

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