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Radon

Radon

Radon ist ein radioaktives, geruchs- und geschmackloses Edelgas, das aus dem Erdreich z. B. durch undichte Fundamentplatten in Gebäude eindringen kann.

Radon ist ein natürliches, radioaktives, geruchs- und geschmackloses Edelgas, das in Deutschland im Boden regional in unterschiedlichen Konzentrationen vorkommt. Es bildet sich kontinuierlich in Spurenmengen durch radioaktiven Zerfall aus allen Uran- und Thorium-haltigen Mineralen und wird über den Porenluftraum der Gesteine und Böden freigesetzt. Die Radonkonzentration in der Bodenluft hängt daher sehr stark vom geologischen Untergrund ab. Für Deutschland sind Werte in einem Bereich von wenigen kBq/m³ [1] bis über 100 kBq/m³. üblich, lokal können aber auch deutlich höhere Konzentrationen vorkommen (1 Kilobecquerel pro Kubikmeter = 1000 Becquerel pro Kubikmeter). Allerdings gibt es nur sehr wenige Gebiete in NRW, die erhöhte Werte aufweisen. Einen ersten Überblick gibt die Radonkarte für Nordrhein-Westfalen

Über undichte Fundamentplatten, Risse im Mauerwerk oder Kabel- und Rohrdurchführungen kann Radon in die Innenraumluft von Gebäuden gelangen. In Kombination mit gebietsbedingt erhöhten Konzentrationen im Boden könnten dann ggf. erhöhte Radon-Belastungen in Innenräumen auftreten. Aufenthaltsräume (d.h. Räume in denen sich Menschen nicht nur kurzzeitig aufhalten) in Deutschland weisen Im Jahresmittel eine Radon-Konzentration von durchschnittlich rund 50 Bq/m³ auf. Betroffen sind überwiegend Räume im Keller oder Erdgeschoss. Die Konzentrationen können aber je nach Untergrund, Bauweise und Nutzung oder Lüftung sehr unterschiedlich sein. Da Radon geruch- und geschmacklos ist, geben nur Messungen Aufschluss darüber, wieviel Radon in einem Gebäude vorkommt.

Etwa 50 % der natürlichen Strahlenbelastung der Bevölkerung sind auf Radon und seine Zerfallsprodukte zurückzuführen. Radon dauerhaft und in erhöhter Konzentration eingeatmet, kann zu Lungenkrebs führen. Raucherinnen und Raucher sind dabei zusätzlich einem noch höheren Erkrankungsrisiko ausgesetzt. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt daher, dass die Radonkonzentration in der Raumluft weniger als 100 Bq/m³ betragen sollte. Maßnahmen zur Reduzierung reichen vom Stoßlüften über das Abdichten von Ver- und Entsorgungsleitungen bis hin zum Einbau von Drainagesystemen.

Die EU-Richtlinie 2013/59/Euratom zum Schutz vor den Gefahren einer Exposition gegenüber ionisierender Strahlung gibt einen maximalen Referenzwert von 300 Bq/m³ in Innenräumen vor. Dieser Wert ist in Deutschland in das Strahlenschutzgesetz übernommen worden.

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Fußnoten:

  1. kBq/m³ : Kilobecquerel pro Kubikmeter (= 1000 Becquerel pro Kubikmeter)